Menschen statt Maschinen: ParkingDay 2019 auf dem Königsplatz ein großer Erfolg – viel Zustimmung für Pläne zur Umgestaltung des Platzes

Von Klaus Stein
Es war eine machtvolle Demonstration des Willens der Menschen weltweit, denn Millionen waren am Freitag auf die Straße gegangen, um für konsequenten Klimaschutz zu demonstrieren. Über 200 Organisationen hatten in Deutschland dazu aufgerufen, sich an den Schüler-Klimastreiks von “fridys for future” zu beteiligen. Mehr als 1.100 Teilnehmer*innen waren es alleine in Speyer. Sie füllten bei der Schlusskundgebung komplett den an diesem Tag autofreien Königsplatz, auch bekannt als Marktplatz.Das “Zukunftsforum Speyer” hatte organisiert, dass sich etwa 20 Vereine, Organisationen und Geschäfte am internationalen “ParkingDay” beteiligten, um auf dem Königsplatz ein Bürgerfest zu feiern.
Es war das erste Mal, dass sich die Domstadt am diesem seit 2005 begangenen Tag beteiligt, an dem Parkplätze für einige Stunden zu Grünzonen werden.
“Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut”, skandierten die jungen Menschen, die am Klimastreik teilnahmen. Die beiden großen Kirchen hatten dazu aufgerufen, sich an den Demonstrationen zu beteiligen, so dass sich auch viele Ältere dem die ganze Maximilianstraße füllenden Demonstrationszug angeschlossen hatten, unter ihen Kirchenpräsident Christian Schad und Generalvikar Andreas Sturm. Startpunkt der Demo war diesmal vor dem Adenauerpark. Auch sie forderten den Stopp der Kohle als Energieträger.

ParkingDay
“Anstatt 50 parkende Autos hatten heute 1.100 Menschen Raum auf dem Königsplatz”, machten die Organisationen von “fridays for future” Speyer in ihrer Abschluss-Pressemeldung deutlich, um was es geht: Menschen statt Maschinen.
Nahtlos ging die Demo dann in das Bürgerfest über. “Es war ein voller Erfolg”, wertete Karlheinz Erny, Sprecher des Zukunftsforums, den ersten Speyerer ParkingDay. Große Interesse fanden die Pläne, die Studierende der TH Darmstadt zur Umgestaltung des Königsplatzes entwickelt hatten und die erstmals vom Zukunftsforum präsentiert wurden. “Zwei Pläne gefallen mir besonders gut”, so Architekt Erny. Alle hatten eines gemeinsam: weniger Parkplätze.
“Diese Pläne sollen in den kommenden Monaten im Rahmen von Veranstaltungen mit der Bevölkerung und den politisch Handelnden diskutiert werden”, nannte das Zukunftsforum das weitere Vorgehen.
“Erst jetzt, wo die Autos weg sind, sehe ich, wie schön der Platz ist”, so eine Frau, die begeistert war von der ruhigen, angenehmen Atmosphäre. Sie gehörte einer Gruppe an, die Tango auf dem Platz tanzte. “Von einem solchen Platz habe ich geträumt, als ich noch hier wohnte, und auf die parkenden Autos schauen musste”, so eine andere Besucherin.
Leise Musik eines Gitarristen und eines Saxophonisten schwebte durch die Luft, Kinder spielten und junge Menschen vergnügten sich an einen Spiel, bei dem Holzklötze geworfen wurden. Auf mitgebrachten Decken, Sitzgelegenheiten, an Tischen und Bänken, ja sogar einem Sofa, machten es sich die Leute bequem. Selbst eine Hängematte hatten welche mitgebracht.
Flächen mit blühendem Heidekraut und prachtvollen Chrysanthemen, zur Verfügung gestellt vom Blumen-Neumann, vermittelten einen eindruck, die schön der Platz begrünt aussehen würde.
Am mobilen Kaffeestand standen die Kaffeedurstigen teilweise Schlange, daneben konnte man sich gegen eine Spende mit Kuchen bedienen. Bei strahlendem Sonnenschein schmeckte auch der Wein und Schorle vom Weinkontor Pfalz und bei Alberto, dem Wirt des Sole D’Oro, der auf dem Platz auftischte, mundeten Pizza und Nudelgerichte.
Organisationen wie IBF, BUND, ADFC, Buntspecht, “Pulse of Europa” oder die Freitagsradler informierten über sich. Mitgetragen wurde der ParkingDay auch von “InSPEYERed”.
Gut gelaunt verweilten auch Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Bürgermeisterin Monika Kabs sowie Klimaschutzmanagerin Fabienne Körner – sie brachte Brezeln mit – auf dem autofreien Platz. Zahlreiche Ratsmitglieder machten sich ein Bild vom Geschehen.
Einen tollen Schlusspunkt setzte die Trommelgruppe “Afrabato” unter Leitung von Rainer Körber. Die Rhythmen gingen in die Beine, so dass selbst Wolfgang German, Initiator des “Grynen Bands”, der sich im Vorfeld kritisch zu den Königsplatz-Plänen des Zukunftsforums geäußert hatte, tanzend gesehen wurde. (Fotos: ks)

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